Du kommst aus dem Großraum Stuttgart?  Du interessierst dich nicht nur für's Bier trinken, sondern auch wie man dieses herstellt? Du bist (angehender) Hobbybrauer und möchtest Gleichgesinnte kennenlernen? Dann bist du bei uns genau richtig! Schau dich um und besuche einen unserer offenen Hobbybrauer-Stammtische. Nimm Kontakt mit uns auf  - wir freuen uns auf dich.

Unter dieser Rubrik stellen wir euch zukünftig monatlich den Brauprozess / das Brauequipment eines Mitgliedes vor. Den Anfang macht Ralph der für euch alle Infos und einige Bilder zusammengetragen hat - Herzlichen Dank dafür !

 

Kurzbeschreibung der Anlage

Topf-Induktionsplatten-Mikrobrauerei:

  • 16 l Maischetopf (mit Volumenskalierung) mit Ablaufhahn 1/2", Läuterhexe und Rührwerk (Scheibenwischermotor + 12V Netzteil)
  • 16 l Sudtopf (mit Volumenskalierung) mit Ablaufhahn 1/2"
  • Großer Schnellkochtopf für Nachgussbereitung
  • Induktionsplatte, gepimpt mit Temperatursteuerung (InkBird mit Edelstahlfühler und Widerstandsschaltung zum "Vorgaukeln" des Heizplattentemperatur)
  • Spiralkühler mit Gardena-Anschluß
  • FastFerment Gärbehälter (3 Gallonen / 11 Liter)


Batchgröße
10-12 Liter

Rezepterstellung
Zum Berechnen der Rezepte und als Sudprotokoll nutze ich ein selbsterstelltes Excel-Sheet. Auch die erforderliche Wasseraufbereitung durch Zugabe von Salzen oder destilliertem Wasser rechne ich hier. Nach dem Läutern messe ich Volumen (Skala im Topf) und Extraktgehalt und rechne damit im Excel-Sheet mein Zielvolumen nach dem Kochen aus, mit dem sich die gewünschte Stammwürze ergibt. Da ich am Ende des Kochens eigentlich immer noch Wasser zugeben muss, kann ich so sehr gut die gewünschte Stammwürze durch Auffüllen von Wasser am Kochende einstellen.

Maischen
Maischen erfolgt mit Maischetopf auf Induktionsplatte, das Rührwerk rührt vor sich hin. Am Anfang und beim Aufheizen auf neue Rasttemperaturen helfe ich mit dem Maischepaddel etwas nach. Die Temperatursteuerung während den Rasten (d.h. beim Nachheizen, wenn die Maische etwas abkühlt) funktioniert ganz ordentlich, beim Aufheizen bin ich aber dabei und überwache das. Neue Rasttemperaturen stelle ich am InkBird händisch ein, deswegen stelle ich mir einen Wecker zur Einhaltung der Rastzeiten.

Läutern
Über die Läuterhexe im Maischetopf und den Ablaufhahn mit Schlauch lasse ich direkt in den ca. 50 cm tiefer stehenden Sudtopf ab. Bei diesem geringen Höhenunterschied gibt es noch keine Unterdruckprobleme in der Läuterhexe, so dass ich sehr sauerstoffarm läutern kann. Es erfolgt kein Umgießen (wie es z.B. mit einem Einkochtopf erforderlich wäre) und damit auch keine Kleckerei. Der Nachguß wird auf der Induktionsplatte mit Temperatursteuerung während des Läuterns auf Temperatur gebracht.

  

Kochen
Ist ganz einfach: Im Sudtopf auf der Induktionsplatte mit Volldampf (2000 W). Danach kühle ich mit dem Spiralkühler auf Anstelltemperatur herunter. Die Nachisomerisierungszeit (Kochende bis Würze < 80°C) beträgt so weniger als 5 Minuten, damit bittern späte Hopfengaben nicht zu stark nach.

Umfüllen und Anstellen
Die gekühlte Würze wird über einen Hopfenfilter in den Gärbehälter abgefüllt. Vorher werden noch 10% der Würze eingefroren für die Karbonisierung - das ist bei meinen Kleinstsuden problemlos machbar. Belüftet ist durch das "reinläppern" in den Gärbehälter genug, deswegen gebe ich dann direkt die rehydrierte Hefe (oder die Hefe vom letzten brauen) dazu.

Fermentieren
Zum Fermentieren verwende ich den kleinen FastFerment Gärbehälter mit 3 Gallonen Inhalt. Zum Hefeernten habe ich etwas größere Mason-Jar Gläser besorgt, damit ich nicht so oft die Gläser wechseln muss. Untergärig oder Ales bei niedrigeren Temperaturen (wenig Schaum) vergäre ich 10 l, bei schnellerer Gärung (Weizen) sollte mann nur 8 l ins Gefäß füllen (Überschäumen). Ideal für meine Batchgröße wäre ein 4 Gallonen Behälter, den gibt es aber leider nicht.

Abfüllen
Super einfach mit dem FastFerment Behälter:

  1. Wenn sich die letzten Hefereste im Mason-Jar Glas abgesetzt haben, Ventil schließen
  2. Würze (oder Zucker) zur Karbonisierung in Jungbier einrühren
  3. Hefeglas abschrauben, Schlauchanschluß anschrauben
  4. mit Abfüllröhrchen in Flaschen füllen
  5. Fertig ! 

Kein umfüllen und kleckern, kein unnötiger Sauerstoffeintrag ins Jungbier - für mich ein optimaler Prozess zur Endvergärung in der Flasche.


Besonderheit der Anlage
Mikrohausbrauerei für kleine Sude, dennoch guter Workflow mit wenig Kleckerei und Sauerstoffeintrag. Für mich Ideal, weil ich gerne experimentiere und viele verschiedene Biere im Keller habe, bei uns im Haushalt aber nicht so viel Bier konsumiert wird. Außerdem kann ich komplett in der Küche (unter der Dunstabzugshaube) brauen. Mit der Anlage braue ich seit 2017 und mache ca. 10-15 Sude im Jahr. Damit habe ich immer mehrere verschiedene Biere im Keller, bleibe aber unter den 200 Litern steuerfreier Menge.

Pro & Contra

+ Ideal für viele kleine Sude
+ Gut sauber zu halten (keine Pumpen, Leitungen, unzugängliche Stellen)
+ Wenig Kleckerei (wenn es bei nur einer Läuterhalben bleibt ;-)
+ Seeehr kostengünstig
+ Küchentauglich
- Keine Automatik beim Maischen
- Nicht für größere Sude
- Viel Zeitaufwand pro Liter Bier

 

 

 

Events & Showbrauen
Wir lieben es

An einem schönen Sommertag hinterm Kessel stehen… Herrlich! Dabei anderen Menschen zu zeigen wie man braut? Noch besser! Regelmäßig sind wir auf verschiedenen Veranstaltungen anzutreffen. Bei Craftbeerfestivals, Showveranstaltungen, Brauereifesten oder wozu auch immer wir angefragt werden. Bierbrauen ist Kultur. Diese möchten wir erhalten und weitergeben. Hast du eine Veranstaltung und hättest uns gerne dabei? Melde dich. Wir freuen uns.

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