Wer sich schon immer gefragt hat wie Dieter braut erfährt es in unserer Dezemberausgabe von "So braue ich !"
Angefangen hat alles mit einem Wochenendtrip nach Ehingen. Dort waren wir mit einer befreundeten Familie im Schwanen und haben die Bierkarte rauf und runter probiert. Dabei kam meinem Freund die Idee, dass wir doch auch Bier brauen sollten. Anfangs skeptisch, ob es überhaupt möglich sei gutes Bier selbst zu brauen, habe ich mich in das Thema eingelesen und war bereit. Der Ideengeber hatte aber keine Lust mehr und so entschloss ich mich das Abenteuer alleine zu bestreiten.
Mittlerweile habe ich schon einige Sude hinter mir und so sieht mein Brautag für gewöhnlich aus.
Mein Malzlager habe ich im Keller meines Elternhauses, welches praktischerweise direkt neben meinem eigenen Haus liegt. Hier wird, meist am Vortag, das Malz geschrotet. Anfangs hatte ich eine Mattmill Student mit Scheibenwischermotor, mit der ich allerdings nie richtig warm geworden bin. Jetzt benutze ich eine günstige China-Mühle, welche ich mit einem Akkuschrauber antreibe.
Mein Brauraum ist der Heizungskeller. Der Platz ist knapp aber ausreichend.Der Aufbau ist in 3 Etagen.Oben auf Waschmaschine und Trockner ist der Maischebottich (54l Thermobehälter) und der Nachgussheizer (Einkocher). Auf einem Holztisch darunter steht die Sudpfanne (68l mit bodengleichem Hahn), befeuert durch eine Yato Induktionsplatte.
In der Pfanne heize ich das Einmaischwasser auf etwa 12° C über Einmaischtemperatur.
Dann schöpfe ich etwa 2/3 des Wassers in den Bottich und maische dann ein.
Dann gebe ich das restliche Wasser dazu und achte darauf, dass ich die Temperatur treffe.
Zu 90% mache ich Kombirast. Dekoktion ist natürlich auch möglich und für aufsteigende Infusion habe ich noch einen weiteren Einkocher, der dann den Thermobehälter ersetzt, parat.
Geläutert wird mit Hilfe einer Läuterspirale, welche sowohl in den Thermobehälter, als auch in den Einkocher passt.
Nach erfolgreicher Jodprobe wird erst 3x kurz vorgeschossen und ca. 5-8l in Messbecher geläutert, welche dann wieder in den Bottich über ein Sieb zurückgekippt werden.
Geläutert wird bei mir ohne Grant direkt mit Silikonschlauch in die Pfanne.
Den Nachguss gebe ich immer in 4-Liter-Portionen, bis die gewünschte Würzekonzentration erreicht ist. Wenn die Pfanne zu ¼ gefüllt ist, wird bereits aufgeheizt. Damit sind Läuterende und Kochbeginn etwa zur gleichen Zeit. Hopfengaben sind bei mir in der Regel nur zur Vorderwürze und in den Whirlpool. Selten auch Flame out.
Die Brüden wandern mithilfe von Brüdenhaube und Kondensabscheider über eine selbst gebastelte Venturi-Düse ins Freie.
Nach Kochende wird mit einem Eintauchkühler auf etwa 70-75°C abgekühlt und der Whirlpool angedreht. Die Würze wird über einen langen Silikonschlauch und Filter in mehrere Kunststoffeimer gefüllt. Die Kühlung auf Anstelltemperatur erfolgt ebenfalls mit dem Eintauchkühler.
>90% meiner Biere sind obergärig und gestopft. Den Stopfhopfen (Pellets) gebe ich lose direkt in das Gärfass.
Nach dem Coldcrash wird in NC-Kegs und/oder Flaschen gefüllt.